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DIGITALES LERNEN

Kinder & ChatGPT: 5 Bedenken

ChatGPT. Dieser Name taucht immer häufiger auf, vor allem in Diskussionen rund um Kinder und Digitalisierung. Warum aber ist das Thema so relevant für Eltern und Kinder? In diesem Beitrag schauen wir uns heiß diskutierte Bedenken an und geben dir Tipps, wie du und dein Kind sicher und sinnvoll damit umgehen können.

Stefanie Parth
22.9.2023 • 5 min
Smartphone in der Mitte des Bildes zeigt das Logo von ChatGPT, das Handy ist umgeben von Schulmaterialen wie Stiften und einer Mappe

Was genau ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein Chatbot. Aber was heißt das überhaupt? Ein Chatbot ist wie ein digitales Gesprächsführungsprogramm. Man stellt ihm eine Frage oder gibt einen Befehl ein, und der Chatbot antwortet darauf. Er funktioniert also ähnlich wie ein Messenger, in dem man jedoch nicht mit echten Menschen, sondern mit einer Maschine chattet.

Nun zu ChatGPT: Entwickelt von der Firma OpenAI, stellt ChatGPT sozusagen die "Elite" der Chatbots dar. Es ist weit mehr als ein einfaches Programm, das lediglich auf spezifische Befehle antwortet. ChatGPT ist das Ergebnis von intensiven Forschungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Aber wie genau lernt so ein Programm?

OpenAI "füttert" ChatGPT, indem es dem Programm Unmengen von Texten aus dem Internet zum "Lesen" gibt. Diese Texte stammen aus Büchern, Artikeln, Websites und vielen anderen Quellen. Durch komplexe Algorithmen und Techniken analysiert und verarbeitet ChatGPT diese Informationen. Das bedeutet, dass es nicht nur den Inhalt der Texte erfasst, sondern auch Zusammenhänge, Kontexte und sogar den Ton der Informationen. Dieser Prozess des "Trainierens" ähnelt dem Lernen eines Menschen – je mehr es liest und verarbeitet, desto mehr weiß es.

Das Ergebnis? Eine beeindruckend weitreichende Wissensbasis. Stell dir ChatGPT vor wie eine gewaltige, sprechende Bibliothek, die nahezu jede Frage zu einer Vielzahl von Themen beantworten kann:

  • "Erkläre mir die Photosynthese in einfachen Worten."
  • "Was sind die Hauptthemen in Shakespeares 'Romeo und Julia'?"
  • "Kannst du mir ein einfaches Rezept für Pfannkuchen geben?"
  • "Wie kann ich meiner Tochter das Konzept der Schwerkraft näherbringen?"
  • "Erzähle mir eine kurze Geschichte über einen tapferen Ritter und einen Drachen."
  • "Was geschah während der Französischen Revolution?"
  • "Wie beeinflusst das Klima die Vegetation in der Sahara?"
  • "Gib mir Tipps, wie man effektiver lernt."
  • "Wie funktioniert die Börse?"

ChatGPT beeindruckt auf vielen Ebenen. Doch es gibt auch ein paar Rahmenbedingungen: Für die kostenlose Nutzung von ChatGPT muss man sich registrieren und mindestens 18 Jahre alt sein. OpenAI sieht den Chatbot allerdings schon für Nutzer ab 13 Jahren als geeignet an. Ursprünglich war das Programm auf Englisch ausgelegt, mittlerweile kann es aber Anfragen in verschiedenen Sprachen beantworten – auch auf Deutsch. Neugierig, worum es bei all dem Trubel geht? Chatte hier mit dem Programm – es gibt dir einen kleinen Einblick in das, was dein Kind erleben könnte. Außerdem ist es immer gut, informiert zu sein!

Während ChatGPT eine Welt des Wissens öffnet, gibt es auch einige Stolpersteine. Lass uns diese Bedenken mal genauer betrachten und schauen, wie wir mit praktischen Tipps unsere Kinder im digitalen Zeitalter unterstützen können.

1. Fehlinformationen

ChatGPT ist eine beeindruckende Informationsquelle, doch ist sie nicht unfehlbar. Das System arbeitet mit Daten, die bis zum Jahr 2021 gesammelt wurden. Sich nur auf ChatGPT zu verlassen, wäre, als würdest du nur aus einem Buch von vor zwei Jahren lernen, obwohl es inzwischen neue Erkenntnisse gibt. Es könnte deshalb sein, dass dein Kind auf veraltete Informationen stößt.

Außerdem ist auch ChatGPT nicht vor Fehlern gefeit. Stell dir vor, dein Kind nutzt ChatGPT ständig, um Dinge zu lernen. Manchmal kann das super klappen! Aber manchmal rutscht auch mal eine Info durch, die nicht ganz stimmt. Oder sie ist zu simpel und allgemein dargestellt. Und das ist ein bisschen wie beim Stille-Post-Spielen: Am Ende kommt vielleicht nicht das heraus, was man erwartet hat.

Tipp: Mach mit deinem Kind ein kleines Spiel! Fragt ChatGPT nach etwas und schaut dann gemeinsam in Google oder anderen Quellen nach, ob es wirklich stimmt. Das zeigt deinem Kind, dass es immer gut ist, kritisch zu sein und Dingen nicht direkt zu glauben, nur weil sie aus einem Computer kommen. Das fördert die Medienkompetenz und macht nebenbei auch noch Spaß!

2. Kreativitätsverlust

Wir leben in einer Zeit, in der Antworten oft nur einen Klick entfernt sind. Besonders für neugierige Köpfe, die ihre eigenen Lernwege entdecken, kann ChatGPT wie eine magische Kiste voller Lösungen wirken. „Warum selbst grübeln, wenn der Chatbot sofort hilft?“, könnten sie denken.

Doch was, wenn sie dadurch das wertvolle Gefühl verpassen, selbst ein schwieriges Matheproblem geknackt oder ein komplexes Thema verstanden zu haben? Zu schnelle Lösungen können das eigenständige Denken dämpfen und die eigene Kreativität im Keim ersticken. Der stolze Moment, wenn man etwas ohne Hilfe geschafft hat, bleibt aus.

Tipp: Spiele mit deinem Kind das "Ich zuerst!"-Spiel. Dabei versucht es erst selbst, eine Frage zu beantworten oder ein Problem zu lösen. Danach kann es ChatGPT nutzen, um die Antwort zu überprüfen oder sich schwierige Inhalte vereinfacht erklären zu lassen. Dies fördert nicht nur seine Selbstständigkeit, sondern zeigt auch, wie man Tools wie ChatGPT klug und unterstützend einsetzt, ohne seine eigene Kreativität zu verlieren.

3. Datenschutz

ChatGPT ist beeindruckend in seinem Wissen, aber das bedeutet auch, dass er sehr aufmerksam ist. Wenn dein Kind ihm Details gibt, ist es ein bisschen so, als würde man etwas in ein großes, digitales Tagebuch schreiben. Das Problem ist nur: Dieses Tagebuch vergisst nichts. Ein Name hier, ein Geburtstag da oder der Name der Schule - solche Infos gehören nicht ins Netz.

Aber es ist nicht immer offensichtlich, welche Informationen sensitiv sind. Selbst kleine Details, wie das Lieblingseis oder der Spitzname des kleinen Bruders, bleiben im System. Manchmal sind es gerade die scheinbar unwichtigen Dinge, die in Kombination sensibel werden können.

Tipp: Verbringe einen Nachmittag mit deinem Kind und spielt gemeinsam "Detektiv" mit ChatGPT. Erkläre währenddessen, dass es manche Dinge gibt, die selbst ein so schlauer Assistent nicht wissen sollte. Die kostenlose Medienvereinbarung von Ohana kann dabei helfen, klare Regeln für den Umgang mit persönlichen Informationen und ChatGPT zu setzen.

4. Urheberrecht

ChatGPT spuckt oft Texte aus, die klingen, als kämen sie direkt aus einem Buch. Das ist verlockend für Kinder. Sie denken: "Warum sollte ich das Rad neu erfinden?" Und plötzlich wird aus einem kleinen Absatz eine ganze Hausarbeit. Aber das ist wie das Kopieren des Spickzettels eines Freundes. Das Urheberrecht zu verstehen, bedeutet nicht nur, Ärger in der Schule zu vermeiden. Es zeigt auch, dass man die Mühe und das Talent anderer schätzt.

Tipp: Mach mit deinem Kind ein kleines Experiment. Lasst es eine kurze Geschichte schreiben und erzähle dann diese Geschichte weiter, als wäre sie deine eigene. Diskutiert danach, wie es sich anfühlt. Dieser persönliche Bezug kann helfen, die Wichtigkeit von Urheberrecht greifbarer zu machen.

5. Unangemessene Inhalte

ChatGPT kann manchmal Dinge schreiben, die nicht für Kinderaugen bestimmt sind. Warum?
Nun, es ist ein bisschen wie in einer großen Stadtbibliothek. Die meisten Bücher sind super, aber es gibt ein paar, die nicht für Kinder geeignet sind. Und so, wie man nicht möchte, dass ein Kind zufällig ein Buch für Erwachsene aufschlägt, so will man auch nicht, dass es ungeeignete Antworten von ChatGPT bekommt. Dieser Bot denkt nicht wie wir, und weiß nicht, welche Informationen der enormen Datenmengen kinderfreundlich sind.

Tipp: Ja, es gibt technische Möglichkeiten wie Ohana, um den Online-Zugriff einzuschränken. Doch das beste Tool? Reden! Macht ihnen klar, dass, wenn ChatGPT mal was Merkwürdiges sagt, sie immer fragen können. Und ihr gemeinsam rausfindet, was dahintersteckt.

In der digitalen Welt fühlt sich Technologie oft ein bisschen wie Magie an, nicht wahr? ChatGPT ist ein schillerndes Beispiel dafür. Doch wie bei jeder Magie gibt es auch hier einige Dinge, die man im Auge behalten sollte. Mit ein bisschen Vorsicht, dem richtigen Hintergrundwissen und einem offenen Gespräch mit unseren Kindern können wir ihnen helfen, das Beste aus ChatGPT herauszuholen und die Fallstricke zu vermeiden. Auf ins Abenteuer Digitalisierung!

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