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BILDSCHIRMZEIT

Ist Bildschirmzeit wirklich so schlecht für Kinder?

Wahrscheinlich hast du schon verschiedene Meinungen über die Bildschirmzeit gehört. Einige neigen zu extremer Vorsicht, andere plädieren für einen ausgewogenen Ansatz. Aber ist Bildschirmzeit wirklich so schlecht für dein Kind? Wir haben uns das genauer angesehen und mit 5 populären Mythen über die Bildschirmzeit aufgeräumt.

Stefanie Parth
16.3.2023 • 6 min
Mama und Sohn im Wald, sie lächeln während sie gemeinsam auf ein Handy schauen

Mythos #1: Bildschirmzeit ist Bildschirmzeit

Vor dem Einstieg in die Diskussion um die Bildschirmzeit sollten wir uns über eines im Klaren sein: Bildschirmzeit ist nicht gleich Bildschirmzeit. Die Wahrheit ist, dass verschiedene Arten von Bildschirmzeit unterschiedliche Auswirkungen auf die Entwicklung deines Kindes haben können. Um dies besser zu verstehen, unterteilen wir die Bildschirmzeit in zwei Kategorien: passiv und aktiv.

Passive Bildschirmzeit bezieht sich auf Aktivitäten, bei denen dein Kind Inhalte ohne viel Mitwirkung oder Interaktion konsumiert, wie beispielsweise Videos ansehen oder Handyspiele spielen, die kein strategisches Denken erfordern. Diese Aktivitäten können zwar unterhaltsam sein, fördern aber im Allgemeinen nicht die kognitive, soziale oder emotionale Entwicklung. Tatsächlich wird übermäßige passive Bildschirmzeit mit Problemen wie einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und schlechteren schulischen Leistungen in Verbindung gebracht.

Aktive Bildschirmzeit hingegen umfasst Aktivitäten, bei denen dein Kind denken, kreativ sein oder interagieren muss. Beispiele für aktive Bildschirmzeit sind das Lesen von E-Books, das Spielen von Lernspielen, das Erstellen digitaler Kunst oder sogar das Erlernen einer Programmiersprache. Studien haben gezeigt, dass diese Aktivitäten für Kinder von Vorteil sein können, da sie ihnen helfen, kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten, Kreativität und technische Fähigkeiten zu entwickeln.

Mythos #2: Das Alter spielt keine Rolle bei der Bildschirmzeit

Viele Eltern nehmen an, dass es allgemeine Richtlinien für die Bildschirmzeit gibt, aber in Wirklichkeit spielt das Alter deines Kindes eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, was angemessen ist. Altersspezifische Empfehlungen können dir dabei helfen, die Bildschirmzeit deines Kindes besser zu begrenzen:

Unter 18 Monaten: Vermeide jede Art von Bildschirmzeit so weit wie möglich. Fördere stattdessen persönliche Interaktionen und Sinneserfahrungen, um die kognitive und emotionale Entwicklung zu fördern.

18 Monate bis 2 Jahre: Wenn überhaupt, führe nur sehr, sehr begrenzte Mengen an hochwertiger, altersgerechter Bildschirmzeit ein. Zum Beispiel Lern-Apps oder interaktive Spiele, die für Kleinkinder entwickelt wurden. Dein Einfluss als Elternteil ist in dieser Phase entscheidend.

3 bis 5 Jahre: Achte auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen aktiver und passiver Bildschirmzeit, wobei der Schwerpunkt auf Lerninhalten und kreativen Aktivitäten liegen sollte. Begrenze passive Bildschirmzeit auf höchstens 1 Stunde pro Tag.

6 bis 12 Jahre: Führe schrittweise mehr altersgemäße aktive Bildschirmaktivitäten ein, die auf die Interessen und Entwicklungsbedürfnisse deines Kindes abgestimmt sind. Beobachte und begrenze die passive Bildschirmzeit, um sicherzustellen, dass sie nicht den Schlaf, körperliche Aktivität und soziale Interaktionen beeinträchtigt.

Jugendliche: Gib deinem Teenager mehr Autonomie bei der Gestaltung seiner Bildschirmzeit, achte aber weiterhin auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aktiven und passiven Aktivitäten. Pflege eine offene Kommunikation und sprich über die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Medien.

Mythos #3: Bildschirmzeit ist immer schädlich für die körperliche Gesundheit

Wir alle haben gehört, dass zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu Fettleibigkeit und anderen Gesundheitsproblemen führen kann. Es stimmt zwar, dass übermäßige Bildschirmarbeit zu einem ungesunden Lebensstil beitragen kann, aber es ist wichtig, das Gesamtbild zu betrachten. Der Schlüssel liegt darin, die Zeit vor dem Bildschirm mit anderen Aktivitäten wie Sport oder Spielen im Freien auszugleichen, um sicherzustellen, dass dein Kind einen gesunden Lebensstil beibehält.

Darüber hinaus können einige Bildschirmaktivitäten die körperliche Gesundheit sogar fördern. Zum Beispiel können aktive Videospiele oder Fitness-Apps Kinder dazu motivieren, sich zu bewegen und aktiv zu bleiben, während pädagogische Apps ihnen helfen können, etwas über Ernährung und Wohlbefinden zu lernen.

Mythos #4: Bildschirmzeit schadet der Entwicklung sozialer Fähigkeiten

Diese Behauptung ist nicht ganz richtig. Wenn sie angemessen eingesetzt werden, können digitale Geräte wie Handys und Tablets Kindern tatsächlich helfen, sich mit anderen zu vernetzen und soziale Fähigkeiten aufzubauen.

Video-Chat-Plattformen beispielsweise ermöglichen es Kindern, mit weit entfernten Verwandten und Freunden in Kontakt zu bleiben, während Online-Foren oder Social Media sie mit Gleichgesinnten verbinden können, die ihre Interessen teilen.

Wichtig ist, dass die Bildschirmzeit deines Kindes soziale Interaktionen einschließt und nicht den persönlichen Kontakt ersetzt. Warum ist das so wichtig? Interaktionen von Angesicht zu Angesicht sind für die emotionale Entwicklung deines Kindes von entscheidender Bedeutung, da sie ihm helfen, Emotionen anhand von Gesichtsausdrücken, Körpersprache und Tonfall besser zu verstehen und zu erkennen und so nonverbale Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln.

Mythos #5: Kinder brauchen strenge Regeln zur Bildschirmzeit

Es ist wichtig, sich der Bildschirmzeit deines Kindes bewusst zu sein. Übermäßig strenge Regeln festzulegen ist jedoch nicht der effektivste Ansatz. Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass Eltern, die einen flexibleren und kooperativen Ansatz bei der Regelung der Bildschirmzeit wählen, weniger Konflikte mit ihren Kindern haben und eine bessere Eltern-Kind-Beziehung pflegen.

Anstatt also starre Regeln aufzustellen, solltest du mit deinem Kind offen über seine digitale Gewohnheiten sprechen. Ermutige es, kritisch darüber nachzudenken, wie es die Bildschirmzeit nutzt, und hilf ihm, eigene Ziele und Grenzen zu setzen. Das gibt deinem Kind nicht nur ein Gefühl der Autonomie, sondern fördert auch eine gesunde Einstellung zu digitalen Medien.

Was ist das Fazit zur Bildschirmzeit?

Die Wahrheit ist, dass Bildschirmzeit weder gut noch schlecht für dein Kind ist. Wie bei vielen Dingen im Leben geht es um Balance und Mäßigung. Hier sind einige Tipps, die dir helfen, dich im Labyrinth der Bildschirmzeit zurechtzufinden:

Verstehe die Inhalte: Mach dich mit den Apps, Spielen und Websites vertraut, die dein Kind nutzt. Auf diese Weise kannst du bessere Entscheidungen über die Qualität und Angemessenheit seiner Bildschirmzeit treffen. Tipp: Ohana bietet dir aufschlussreiche Statistiken, mit denen du mehr über das Online-Verhalten und die Interessen deines Kindes erfahren kannst.

Priorisiere aktive Bildschirmzeit: Ermutige dein Kind zu aktiven Bildschirmaktivitäten wie Lernspielen oder kreativen Projekten, anstatt passiv zu konsumieren.

Fördere eine gesunde Einstellung zur Technologie: Hilf deinem Kind zu verstehen, dass mobile Geräte Werkzeuge sind und nicht nur der Unterhaltung dienen. Wenn dein Kind Technologie als Mittel sieht, um seine Fähigkeiten und sein Wissen zu erweitern, trifft es bessere Entscheidungen in Bezug auf Bildschirmzeitaktivitäten.

Sei ein gutes Vorbild: Zeige gesunde Gewohnheiten, indem du Grenzen für deine eigene Bildschirmzeit setzt. Und vergiss nicht, dein Handy wegzulegen, wenn dein Kind mit dir spricht.

Fördere offene Kommunikation: Sprich mit deinem Kind über seine Bildschirmgewohnheiten und redet über die möglichen Vor- und Nachteile seiner Lieblingsaktivitäten. Das hilft deinem Kind, kritisches Denken zu entwickeln und bessere Entscheidungen darüber zu treffen, wie es seine Zeit verbringt.

Schaffe eine gesunde Routine: Etabliere eine tägliche Routine, die eine Mischung aus bildschirmbasierten und Offline-Aktivitäten beinhaltet. Achte darauf, Zeit für körperliche Aktivitäten, soziale Kontakte und Familienaktivitäten einzuplanen. Und wir wollen uns ja nicht selbst loben, aber mit Ohana ist es viel einfacher, einen ausgewogenen und gesunden digitalen Lebensstil zu fördern.

Beobachte und passe an: Verfolge das Bildschirmverhalten deines Kindes und sei bereit, bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Das kann bedeuten, deinem Kind mehr Verantwortung zu geben, wenn es einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Bildschirm zeigt. Tipp: Ohana passt die Empfehlungen für die Bildschirmzeit automatisch an das Alter deines Kindes an.

Denke daran, jedes Kind ist einzigartig – vertraue deinem Instinkt und tue das, was sich für deine Familie richtig anfühlt. Gemeinsam könnt ihr sicherstellen, dass dein Kind die Vorteile der digitalen Medien nutzen kann und gleichzeitig mögliche Nachteile minimiert. Ihr schafft das!

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