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Warum ist dein Kind ständig auf Social Media?

Social Media sind zu einem wichtigen Teil des Lebens von Jugendlichen geworden. Aber weißt du, warum dein Teenager ständig auf Snapchat, Instagram und all den anderen beliebten Social-Media-Apps ist? Wir haben uns genauer angesehen, warum Kinder so auf diese Plattformen abfahren - und wie du als Elternteil damit umgehen kannst.

Stefanie Parth
2.2.2023 • 5 min
Jugendliche sitzen auf einer Bank, sie schauen alle auf ihre Handys, aus den Handys kommen Social Media Emojis wie Daumen hoch oder das Herz, was darauf hindeutet, dass die Teenager auf Social Media sind

Warum sind Social Media bei Jugendlichen so beliebt?

Fragst du dich, was dein Kind in den sozialen Medien macht? Mit hoher Wahrscheinlichkeit chattet dein Teenager mit seinen Freunden. In einer Studie von Pew Research gaben 81% der Jugendlichen zwischen 13 bis 17 Jahren an, dass sie soziale Medien nutzen, um mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben und über ihr Leben auf dem Laufenden zu bleiben.

Social Media bieten Teenagern auch eine Plattform, um sich auszudrücken und kreativ zu sein. Jugendliche befinden sich in einer Entwicklungsphase, in der sie herausfinden, wer sie sind. Soziale Medien sind der perfekte Spielplatz für sie, um ihre Identität zu erkunden.

Einige weitere Gründe, warum dein Teenager so viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringt:

  • An Gruppengesprächen teilnehmen
  • Sich über aktuelle Ereignisse und Gesundheitsthemen informieren
  • Neue Leute kennen lernen
  • Die neuesten Online-Trends kennen
  • Sich nicht zu langweilen

Was macht Social Media so reizvoll?

1. Es ist ein Kommunikationsmittel.

Da Jugendliche Social Media nutzen, um mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben, sind diese Plattformen für sie eine Möglichkeit, sich zugehörig zu fühlen und über die neuesten Trends auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn sie nicht in den sozialen Medien aktiv sind, haben sie Angst, etwas zu verpassen (ein Phänomen bekannt als FOMO - fear of missing out). Sie fühlen sich dann ausgeschlossen und von ihren Freunden abgegrenzt.

2. Likes sind belohnend.

Jeder mag es, von anderen gemocht zu werden. Besonders für Jugendliche ist es wichtig, was andere von ihnen denken. Wenn sie also ein Selfie oder ihre Gedanken posten und dieser Beitrag viele Likes erhält, wird eine bestimmte Hirnregion, der Nucleus accumbens, aktiviert. Diese Region leuchtet auf, wenn eine Person angenehme Dinge erlebt, und schüttet ein Hormon namens Dopamin aus. Dopamin ist auch bekannt als das Glückshormon, also posten wir weiter, weil wir uns immer gut fühlen wollen.

Fun Fact: Diese Hirnregion schrumpft nach der Pubertät, so dass sich nichts mehr - weder das Hören deines Lieblingssongs, noch das Zusammensein mit deinen Freunden, noch Sex - so gut anfühlt wie als Teenager. (Für Erwachsene nicht wirklich ein Fun Fact, oder?)

3. Likes sind ein Zeichen von Beliebtheit.

Wenn ein Teenager etwas postet, das viele Likes bekommt, ist das nicht nur eine Belohnung für das Gehirn, sondern für die meisten auch ein Zeichen für ihre Beliebtheit und dafür, wie ihre Freunde sie wahrnehmen. Das kann für junge Leute ziemlich stressig werden, und es ist nicht ungewöhnlich, dass Jugendliche Beiträge löschen, die nur wenige Likes erhalten.

4. Es ist eine Möglichkeit, der realen Welt zu entfliehen.

Wenn dein Kind eine schwierige Phase durchmacht oder Stress in der Schule hat, sind soziale Medien eine willkommene Ablenkung von der Realität. Social Media bieten ein Gefühl der Anonymität, so dass dein Teenager vielleicht weniger Hemmungen hat, online über seine Probleme zu sprechen.

5. Soziale Medien sind unterhaltsam.

Unternehmen wie Meta und TikTok haben ihre Algorithmen perfektioniert, um genau herauszufinden, was ihre Nutzer interessiert. Dein Kind liebt Videospiele? Dann wird es Inhalte über Videospiele sehen. Das sorgt für eine hohe Bindung und macht es verlockend, immer wieder reinzuschauen, vor allem, wenn einem langweilig ist.

Wann sollst du eingreifen?

Bedenke, dass soziale Medien die langen Telefongespräche ersetzt haben, die du als Teenager mit deinen Freunden geführt hast. Wenn dein Kind also in sozialen Medien aktiv ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nur mit seinen Freunden spricht. Achte jedoch darauf, dass du dein Kind über Tabus aufklärst, wie z. B. die Weitergabe persönlicher Informationen, Nacktfotos usw.

Wir müssen es dir nicht sagen, aber Teenager lassen sich nicht gerne von ihren Eltern sagen, was sie zu tun haben. Während sie ihre Identität erforschen, wollen sie Grenzen austesten, Dinge selbst herausfinden und ihre eigenen Entscheidungen treffen und Fehler machen. Jugendliche lernen auch, über sich selbst nachzudenken und zu reflektieren. Versuche also, ihnen auf ihre eigene Art bewusst zu machen, wie sie ihre Zeit verbringen.

Schlage vor, dass ihr beide eine Woche lang keine sozialen Medien nutzt und einigt euch auf eine Belohnung. Wenn du keine sozialen Medien nutzt, wähle eine andere Gewohnheit, die du einschränken möchtest. Sprecht am Ende der Woche über eure Erfahrungen und Beobachtungen. Wie schwierig war die Woche? Wie habt ihr eure Zeit verbracht? Werdet ihr versuchen, weniger Zeit mit Social Media zu verbringen? Du wirst vielleicht überrascht sein, wenn dein Teenager sich über eine Pause von den sozialen Medien freut.

Zwei Burschen spielen Basketball

Eine Pause von Social Media gibt deinem Kind Gelegenheit, andere Hobbies zu finden. (Quelle: Shutterstock)

Tatsächlich können Social Media für manche Teenager stressig sein. Obwohl Menschen begonnen haben, schmerzhafte oder negative Lebenserfahrungen auf diesen Plattformen zu teilen, vermitteln die meisten Inhalte immer noch die Vorstellung von "alles in meinem Leben ist perfekt, schaut, wie schön ich bin". Die Verwendung von Filtern und Bildbearbeitung ist weit verbreitet - stell dir vor, welche Auswirkungen diese unrealistischen Vorstellungen auf einen jungen Menschen haben können, der auf der Suche nach sich selbst ist. Der Vergleich mit anderen in den sozialen Medien ist nahezu unausweichlich, selbst für Erwachsene.

Höre also auf deine elterlichen Instinkte. Verhält sich dein Kind nicht wie es selbst? Versteckt es sich den ganzen Tag in seinem Zimmer? Wirkt es traurig? Wenn deine Alarmglocken läuten und du glaubst, dass Social Media die Ursache sind, ist es an der Zeit einzugreifen:

  • Sag deinem Kind, dass du dir Sorgen um es machst.
  • Finde heraus, was deinen Teenager beschäftigt.
  • Sprich mit ihm über seine Probleme (wenn dein Kind sich z. B. "nicht genug" fühlt, versichere ihm, dass es auf seine eigene Art und Weise gut und schön ist).
  • Erkläre, warum es notwendig ist, etwas an seinen digitalen Gewohnheiten zu ändern.
  • Führe eine strengere Beschränkung der Bildschirmzeit ein, damit dein Kind Abstand von den sozialen Medien gewinnen kann.

Quelle:
Forschungsartikel “The Power of the Like in Adolescence“ (englisch)

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